Nachhaltiger Hochwasserschutz

Der hochwassersichere Ausbau des Alpenrheines zwischen. der-lllmündung und dem Bodensee erfolgte auf der Grundlage des staatsvertrages zwischen o"* Kaiserreich Österreich-Üngarn und in weiterer Folge der Republik österreich ,ä*i* O*, Sähweizer f iOg*noi.*nschaft in Staatsverträgen von 1892' 1924 und 1954' Die dadurch erreichte Sicherheit vor überschwemmungen bildet die Grundlage für die wirtschaftliche Ent wicklung des Alpenrheintales. Dies führte;eoocn auch*zu e]n9T Anstieg des schadenspotentials in dieser Region. Bei einer unerscrrwemmung des än"intrtr, ist mit schäden von mehreren Milliarden Euro zu rechnen. Daher ist eine überarbeitung des derzeitigen Ausbaukonzeptes und damit verbunden eine ErhÖhung der Hochwassersicherheit im lnteresse der Öffentlichen Sicherheit erforderlich' Das im Auftrag der Internationalen Regierungskommission.Alpenrhein (IRKA) erstellte Projekt,,Entwicklungskonzept Alpenrhein (EKA) empfahl als priäritäre Maßnahme oie Erhtinung der Abflusskapazität auf der lnternationalen sirecke. Die lnternationale strecke reicht von der lllmündung km 65 bis zum Bodensee' von km 90. Das gegenständliche projekt ,,Nachhaltiger Hochwasserschutz" verfolgt dieses Ziel gemeinsam mil einer Okologiictien Aufiruertung Oe! Alpenrfreins auf der lnternationalen Strecke' Grundlage des projekts soll eine hydraulische und geschiebetechnische numerische Modellierung für die tnternationaten strecrä riruiriliro*"ter os nis km 94,-55) bilden. Die versuchsanstalt fÜr wasserbau Hydrologie und Gtaziotogie der ETH Zürich (VA\J1D Ueiitrt'ati einschlägiges universitätsinstitut Fachwissen über die hydrologischen, hydraulischen uno seoi#entologischen Eigenichaften alpiner Flüsse, sowie jahrelanger Erfahrung in der numärischen Modellierung. oarrer ilurye im Rahmen eines Forschungsprojektes eine enge Zusammenarbeit mit dieser lnstitution angästrebt und die modelltechnischen untersuchungen wurden an die VAWvergeben. lm Rahmen einer Machbarkeitsuntersuchung an der vnw, 1grife untersucht werden' mit welchen Lösungen die Hochwassersicherheit am Alpenrrrein-gämäß Resultai EKA auf der lnternationalen strecke verbessert werden kann. Die zukünftige Entwicklung däs Gerinnes soll mit Hilfe eines numerischen Modells abgeschätzt werden. Neben o"n äg"o;issen des hydraurischen und geschiebetechnischen Modells sollen auch weitere Untersuchungen betrefänd die Grundwasserverhältnisse, der untergrundsituation und des Geschiebeanfalles durchgeführt werden. Das Ziel des proiens ist die Ausarbeitun! eines Lösungsvorschlages für aufführungsreife Maßnahmen. Diese sollen die Grundlage für einen weiteren staatsvertrag zwischen der schweizer Eid[enossenschaft und der Republik Österreich bilden'

lnnovationsqehalt des Proiekts: Die bisher eingesetzten flussbautechnischen Maßnahmen stoßen an ihre Grenzen und können die geforderte Hochwassersicherheii nicht mehr ausreicnänJ sicher stellen. Die untersuchungen haben zu Lösungen zur verbesserung der HW-schutzmagnanmen §uiunrt, lnsbesondere unter Berücksichtigung der beengten platzverhältnisse konnten neue schutzbautächnische und gewässerökologische Maßnahmen entwickelt werden. Die ausgearbeiteten Maßnahmenväiscntage sind einä Kombination von Dammerhöhungen, Gewässeraufweitungen und gewässerökorogischen Maßnähmen. vor ailem durch die Gewässeraufweitungen kann zukünftig eine verbesserung der Gewäss"ior"i"gi" im sinne der EU Wasserrahmenrichtlinie erreicht werden. Das im Zuge der Bearbeitung von der VAW entwickelte und neu eingesetzte hydraulische und geschiebetechnische Rechenmodel Basement, "r*ägri.i;i; ;i.; simulationen von Abflüss, Geschiebe und schwebstoff, womit oer tatsacÄtiche Wasser- und Fäststoffabfluss bestmöglich simuliert werden konnte' Das eingesetzte computermooett oer vAw ETH Zürich basiert auf den näuesten Erkenntnissen der numerischen Frießgewässermocetiierung im atpinen rinzugsgebiet. Es birdet die Grundrage um die natürlichen Abflussund rransportvorgänge aufgrund vornanoenei öaten nachzuvollziehen. Auf Grund der simulationsergebnisse des Modells, welches das gesamte rrriigeUiet des Alpenrheins vom Zusammenfluss von Vorder- und Hinterrhein bis zur Mündung in den Bodenseä umfasst, konnte das Rechenmodeil wesenilich weiterentwickelt und für den kommerziellen Einsatz ,ffig*brrt *erd"n. Die software steht kostenlos zur verfügung und kann aus dem lnternet von der vAW ETH Ztiii.n bezogen werden. Neuartig waren auch die BerÜcksichtigung unterschiedlicher Einzeluntersuchungen und deren ZusammenfÜhrung im Zuge der simulationsberechnungen. so wurden Ergebnisse aus.den seegrunoaufnahmen aus verschiedenen Geschiebeuntersuchungen (volumenpronen, ceiriiärverfahren) enentattä beim Aufbau und Betrieb des numerischen Modells berÜcksichtigt. lmpulswirkung des Proiektes Das projekt fördert die sicherheit vor Naturgefahren im Alpe-nrheintal. Dies ist ein maßgeblicher Faktor fÜr die Lebensgrundrage im Rheintar, werches zuä ehemarigen üoerschwemmungsgebiet des Alpenrheins zählt' Der durch dieses projekt initiierte höhere §chutz vor tiaturgefahren, insbesondere vor Hochwasser, verbessert die sicherheit und die Lebensgrunorage ääinier wohnän-den 500.000 Menschen, fördert die wirtschaftsentwicklung, den Erhalt der lnfrastluktur, äen Erhalt der natürlichen Ressourcen und des kulturellen Erbes' Erst durch einen ausreichenden schutz vor Naturgefahren steht ein Lebensraum zur Verfügung der mit gleichen chancen von allen Bewohnern, orrne unteischied des Geschlechts und der Herkunft, genutzt werden kann. Neben dem schutz vbr Naiurgefahren entstehen durch das Poekt weilgre.lmPulswirkungen um die ökologische situation des Alpenrheins zu verbessern. Dies wirkt sich äuf die Fischökologie und Limnologie ebenso wie auf Terrestrik, ornithologie und die Landschaftsentwicklung positiv a_us. Besonders positive lmpulse sind in der Erhöhung der Arten- ind lndividuenvielfalt zu erwarten. Bei der Variantenauswahl war auch die Möglichkeit der Freizeitnutzung und Naherhoirng "i^ zu berücksichtigendes Kriterium. Eine weitere Vertiefung dieser Belange wiro iicn in-der weitern Rtanu"ng des Psekts. u.nd där hierfür erforderlichen umweltprüfung ergeben. Auf Grund der vorliegenaen rrgäbnirr" *urd" mittleniveile eine eu - weite Ausschreibung für die lngenieurleistungen zur Erstefung eines" jäneretten Projektes mit Auswahl der optimalvariante und zur irüef f ung Oer U;tertag*t fit1 die Limweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt'