Description
Description (DE): Die Bayerische Kurzohrmaus ist eines der seltensten Säugetiere Europas, wenn nicht sogar der Welt. In der Roten Liste der IUCN ist sie als vom Aussterben bedroht (critically endangered). Das einzige (und bekannte) Vorkommen der Art lag bis 2023 in Nordtirol, also ganz um die Ecke vom Alpenzoo Innsbruck-Tirol. Bayerische Kurzohrmäuse wurden erst 1962 entdeckt, und zwar vom damaligen Leiter der staatlichen Vogelschutzwarte in Garmisch-Partenkirchen. Leider gilt die Bayerische Kurzohrmaus, wie auch an anderen Stellen in den Alpen, als verschollen bzw. ausgestorben bis zu ihrer Wiederentdeckung nach 60 Jahren in Mittenwald, Bayern. Hiermit trägt unsere Euregio Region bei dem Schutz und Rettung der Art eine besondere Bedeutung, da die Bayerische Kurzohrmaus auch für den Lebensraum eine ökologische Rolle spielt. Als subteran lebendes Tier schafft sie für die gesamte Flora und Fauna Lebensbedingungen. Nur weil der Mensch noch nicht versteht, welche Rolle diese Art spielt, muss man sie aber erst rechtschützen. Artenschutz kann man sich als eine Art Jenga Turm vorstellen, wenn ein Klötzchen erstmal entfernt ist, kann es nicht zurückkommen und schlimmstenfalls bricht der Turm zusammen.
Seit 2021 hält der Alpenzoo Innsbruck-Tirol die ersten Tiere dieser bedrohten Art und schaffte es seitdem eine Erhaltungszucht, also eine Reservepopulation aufbauen. Auch das überregionale Medieninteresse an den Bayerischen Kurzohrmäusen ist groß, z.B. in National Geographic oder BR/Arte.
Die Tiere sind in einem eigenen Bereich untergebracht, da diese Tierart nicht nur im Alpenzoo Innsbruck-Tirol, sondern in allen Zoos der Welt noch nie gehalten wurde, wobei ab Dezember 2022 die ersten Nachzuchten zum Tierpark Berlin, den Zoo Salzburg oder das Haus des Meeres in Wien abgegeben wurden. Alle Forschungsergebnisse werden gerade in Fachjournalen publiziert bzw. zur Publikation vorbereitet.
Zusammen mit dem Projektpartner, der Vogelschutzwarte Garmisch-Partenkirchen (dem LfU) und weiteren Partnern wie dem Land Tirol freut sich der Alpenzoo unter der Überschrift: „Wir retten eine (unbekannte) Art“, sich mit voller Kraft für den Schutz dieser Maus sowohl auf Bayrischer als auch Tiroler Seite einzusetzen. Denn die Bayerische Kurzohrmaus ist bedrohter als Tiger, Schneeleopard oder Panda. Hierbei ist es aber entscheidend das gemeinsame Standards entwickelt werden, die später auch ein "best Practice" für andere Projekte dienen können.
Um dies zu erreichen, soll im Zeitraum von 01.01.2025 bis 31.12.2026 eine neu zu schaffende Position des Artenschutzkoordinators die geplanten Aktivitäten zum Schutz der Bayerischen Kurzohrmaus koordinieren und zur Umsetzung bringen. Es geht hierbei zum einen um die Gründung der Marke „Artenschutzzentrum“, welches insbesondere für die Außendarstellung und den nachhaltigen Schutz von bedrohten Tieren verwendet werden soll. Daneben wird dem Monitoring eine bedeutende Rolle zukommen, hier sollen auf Untersuchungsflächen auf Bayerischer und Tiroler Seite, Bestände der Bayerischen Kurzohrmaus gesucht werden. Im Rahmen der überregionalen Öffentlichkeitsarbeit werden mindestens 5 Medienauftritte pro Jahr, jährliche Workshops oder gemeinsame Lehrgänge und 1 Broschüre angestrebt, um zum einen die Aufmerksamkeit für Einheimische und Touristen für den Schutz dieser endemischen Tierart zu erhöhen und zum anderen gemeinsame Standards in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zu fördern.
Hierbei besteht aber eine saisonale Dringlichkeit, so dass ein Start der Feldarbeit schon im März erfolgen sollte, um nach dem Ende des Winters die ersten Aktivitäten der Bayerischen Kurzohrmaus erfassen zu können.
Read more Description (EN): The Bavarian Pine Vole is one of the rarest mammals in Europe, if not the world. It is listed as critically endangered on the IUCN Red List. Until 2023, the only (and known) occurrence of the species was in North Tyrol, just around the corner from the Innsbruck-Tyrol Alpine Zoo. Bavarian Pine Vole were only discovered in 1962, by the then head of the state ornithological station in Garmisch-Partenkirchen. Unfortunately, as in other places in the Alps, the Bavarian Pine Vole was considered lost or extinct until it was rediscovered 60 years later in Mittenwald, Bavaria. This makes our Euregio region particularly important for the protection and rescue of the species, as the Pine Vole also plays an ecological role in the habitat. As a subterranean animal, it creates living conditions for the entire flora and fauna. It is only because humans do not yet understand the role this species plays that it must be protected. Species protection can be imagined as a kind of Jenga tower: once a tile is removed, it cannot come back and, in the worst case, the tower collapses.
Alpenzoo Innsbruck-Tirol has been keeping the first animals of this endangered species since 2021 and has since managed to establish a conservation breeding programme, i.e. a reserve population. There is also a great deal of national media interest in the short-eared mice, e.g. in National Geographic or BR/Arte.
The animals are housed in a separate area, as this species has never been kept not only in the Innsbruck-Tyrol Alpine Zoo, but in any zoo in the world, with the first offspring being transferred to Tierpark Berlin, Salzburg Zoo or the Haus des Meeres in Vienna from December 2022. All research results are currently being published or prepared for publication in specialist journals.
Together with other partners, such as the Garmisch-Partenkirchen Bird Sanctuary (the LfU) or the state of Tyrol, the Alpen Zoo is delighted to be working at full speed to protect this vole in both Bavaria and Tyrol under the motto: ‘We are saving an (unknown) species’. Because the short-eared mouse is more endangered than the tiger, snow leopard or panda. However, it is crucial that common standards are developed that can later serve as best practice for other projects.
In the period from 01.01.2025 to 31.12.2026, in addition to the establishment of a species conservation centre in Tyrol, a lot of public relations work and work in the field, both on the Bavarian and Tyrolean side, is required to make the species better known to locals and tourists, but also to carry out monitoring and conservation measures up to possible reintroduction. This is certainly a long-term project, but in a project period of 2 years, major goals could be achieved and the follow-up projects could then arise from this.
However, there is a seasonal urgency here, so that field work should start as early as March in order to be able to record the first activities of the Bavarian Pine vole after the end of winter.
Read more Expected Achievements (DE): Rettung der Bayerischen Kurzohrmaus durch die Gründung der Marke "Artenschutzzentrum" mit den Zielen von min. 5 Medienauftritten pro Jahr, einem Workshop pro Jahr, Beschilderung im Feld (nicht über das Projekt finanziert), einer Broschüre und Koordination der Monitoring und Schutzaufgaben. Des weiteren sollen über eine neu zu schaffende Position des Artenschutzkoordinators Monitoring Aufträge, z.B. durch Planungsbüros wie Stille Natur die sich auf Kleinsäugermonitoring spezialisiert haben durchgeführt werden.
Read more Expected Achievements (EN): Rescue of the Bavarian short-eared mouse by founding the brand "Artenschutzzentrum" with the goals of at least 5 media appearances per year, one workshop per year, signage in the field (not financed by the project), a brochure and coordination of monitoring and protection tasks. Furthermore, a new position of the species protection coordinator Monitoring will be created, e.g. by planning offices such as Stille Natur, which specialize in small mammal monitoring.
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Partners (2)
Lead Partner:
Alpenzoo Innsbruck-Tirol
Partner’s ID if not PIC:
ATU 317 11 500
Address:
Weiherburgstraße, 6020 Innsbruck, Austria
Legal status:
private
Organisation type:
Other
Total budget:
EUR 97 652.80
Partner’s programme co-financing:
EUR 73 239.60
Partner’s programme co-financing rate:
75.00%
Partner contribution:
EUR 24 413.20
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Bayerisches Landesamt für Umwelt
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Name:
Bayerisches Landesamt für Umwelt
Department:
Staatliche Vogelschutzwarte Garmisch-Partenkirchen
Partner’s ID if not PIC:
N.a.
Address:
Bürgermeister-Ulrich-Straße , 86179 Augsburg, Germany
Department address:
Gsteigstraße , 82467 Garmisch-Partenkirchen, Germany
Legal status:
public
Organisation type:
Regional public authority
Website:
https://www.lfu.bayern.de/natur/index.htm